Tunnel 57 ist ein historischer Fluchtunnel, der während des Kalten Krieges in Berlin gegraben wurde, um Menschen aus Ost-Berlin in den Westen zu schmuggeln. Der Tunnel wurde vom Oktober 1962 bis Februar 1964 verwendet und befand sich unter der Bernauer Straße in Berlin-Mitte.
Der Tunnel wurde von einer Gruppe engagierter West-Berliner Studenten und jungen Leuten gegraben, die sich "Tunnelbaugemeinschaft" nannten. Sie begannen mit den Arbeiten im Geheimen und verwendeten Spitzhacken und Schaufeln, um den 145 Meter langen Tunnel zu graben.
Die Flucht durch den Tunnel war äußerst gefährlich, da das Gebiet stark von den östlichen Behörden überwacht wurde. Um Einstürze zu verhindern, wurden Holzstützen und Schienen verwendet. Am Ende des Tunnels war ein Raum, der als Verteilungszentrum diente, bevor die Flüchtlinge weiter in den Westen gelangen konnten.
Am 3. Februar 1964 wurde der Tunnel jedoch von der Stasi, der ostdeutschen Geheimpolizei, entdeckt und durchsucht. Die Fluchthelfer wurden verhaftet und einige der Flüchtlinge mussten ihre Fluchtversuche abbrechen.
Insgesamt gelang es jedoch 57 Menschen, erfolgreich durch den Tunnel 57 zu fliehen und in den Westen zu gelangen. Der Tunnel hatte daher seinen Namen "Tunnel 57".
Heute erinnern gedenkende Gedenktafeln und ein Museum in der Bernauer Straße an den Tunnel und die Fluchtabsichten der Menschen während der Zeit der deutschen Teilung. Der Tunnel 57 steht für den unermüdlichen Einsatz und den Mut der Menschen, die versuchten, Freiheit und ein besseres Leben zu erlangen.
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